Die Pandemie hat in ganz Europa an den Kräften von Paaren und Familien gezehrt. Während es in anderen Ländern wie Italien bereits Bonuszahlungen und erhebliche Steuervergünstigungen bei Hochzeiten gab, ist eine solche Unterstützung in Deutschland bisher ausgeblieben. Der Fokus lag eher darauf, das Familienleben mit Kindern wieder anzukurbeln. So konnten Ehepaare, aber auch geschiedene Elternteile eine Zusatzzahlung bzw. Corona-Hilfe erhalten, u. a., um die Wirtschaft anzukurbeln.
Menu
Wie der deutsche Staat Familien hilft
Der wichtigste Teil des Konjunktur- und Hilfeprogramms für Paare in Deutschland ist der Kindergeld-Bonus. Bereits 2020 konnten Familien pro Kind 300 Euro als Bonus bzw. Hilfe erhalten. Im dritten Corona-Steuerhilfegesetz kam ein weiterer Obolus von 150 Euro hinzu. Dieser kann bis zum Mai 2021 ausgezahlt werden. Im Herbst 2021 folgt ein neues Paket, bei dem der Staat pro Kind nunmehr 100 Euro gewährt. Die genaue Höhe ist noch nicht bekannt und muss erst noch im Parlament besprochen werden. Bei getrennten Eltern bekommt jeder Elternteil das Geld anteilig. U. U. muss darauf aber ein gesonderter Antrag gestellt werden. Steuerlich ist festzustellen, dass unverheiratete Eltern mit einem Einkommen von bis zu 33.900 Euro voll von der Zahlung profitieren. Bei mehr als 42.950 Euro Jahreseinkommen muss der Betrag komplett bei der Einkommenssteuer angegeben werden. Bei verheirateten Paaren liegen die Grenzen für das gemeinsame Einkommen bei 67.800 bzw. 85.900 Euro.
Für die Heirat immer noch keine Unterstützung
Für die Hochzeitsbranche war das Jahr 2020 eine echte Katastrophe. Aufgrund der kritischen Gesundheitslage wurden viele Feiern abgesagt, da sie als potenzielles Superspreader-Ereignis gelten. Auch 2021 ist die Anzahl der Eheschließungen noch nicht zurück auf dem Normalniveau. Dennoch gibt es bei den Hochzeitsplanern allmählich wieder mehr Aufträge und die Situation fängt an sich zu stabilisieren. Ein neuer Boom ist spätestens 2022 zu erwarten. Wer bereits eine Heirat geplant hatte, sollte unbedingt am Ball bleiben und eventuell auch angesichts der finanziellen Lage auf 2022 verschieben. Boni und Unterstützung gibt es von Seiten des deutschen Staates nämlich noch nicht. Das Thema wurde nicht einmal im Parlament diskutiert.
Immerhin sind klassische Steuervorteile möglich
Wer bis zum Dezember heiratet, kann immerhin rückwirkend auf das letzte Jahr alle üblichen Steuervorteile von verheirateten Paaren mitnehmen. Gerade dann, wenn ein Partner im Zuge der Corona-Krise arbeitslos geworden ist, kann den Splitting-Transfer nutzen. Die Freigrenzen werden dabei zusammengelegt und auf einen der beiden Partner übertragen. Der andere muss dagegen ab dem ersten Euro die volle Einkommenssteuer bezahlen. Bei geringfügigem Einkommen auf der einen und einem sehr hohen Gehalt auf der anderen Seite geht die Rechnung aber auf und man hat am Ende des Jahres mehr Geld auf dem Konto.
Fazit: Heiraten lohnt sich nur bedingt während der Corona-Pandemie
Aktuell kann man nur bedingt von Vorteilen durch eine Hochzeit während der Corona-Krise sprechen. Selbstverständlich gibt es die Begünstigungen, die jedes Paar steuerlich erhält, allem voran der Splitting-Transfer. Konkrete Förderungen für die Eheschließung im Jahr 2021 selbst hat der deutsche Staat aber nicht versprochen. Immerhin wird im Herbst 2021 der nunmehr dritte Kinderbonus ausgezahlt. Nach der Zahlung von 300 Euro und dann von 150 Euro wird es dieses Mal vermutlich 100 Euro pro Kind geben.